Schon vom Grading in Bezug auf Trading Cards gehört? Im Internet ist der Hype seit längerer Zeit auch nach Deutschland gekommen und viele Sammler von Trading Cards schicken ihre Karten zu Grading-Firmen, die dann die Karten bewerten. In diesem Ratgeber erkläre ich euch den Prozess. Karten graden lassen ist ebenfalls ein Trend aus den USA, der wie viele Trends rund um Sammelkarten in Deutschland die Sammler und Kartenfans begeistert. Eine Zustandsbewertung und auch die Überprüfung der Echtheit sind spannende Cases für Trading Card-Sammler.

Ein professionelles Grading von Sammelkarten ist kostspielig, aber bei der richtigen Karte erzeugt diese Begutachtung eine Wertsteigerung, die sehr deutlich sein kann.

Was ist Grading?

Grading ist der Prozess der Bewertung und Klassifizierung von Sammelkarten durch eine professionelle Prüfgesellschaft. Diese Gesellschaften bewerten den Zustand der Karten anhand spezifischer Kriterien und vergeben dann eine Note, die die Qualität der Karte widerspiegelt.

Warum ist Grading wichtig?

Das Grading hilft, den tatsächlichen Zustand und damit den Wert einer Karte zu bestimmen. Eine hoch bewertete Karte ist oft deutlich wertvoller als eine Karte im schlechten Zustand. Sammler verlassen sich auf diese Bewertungen, um faire Preise für den Kauf oder Verkauf von Karten festzulegen. Gleichzeitig kann ein hoher Wert eigentlich identische Karten voneinander abheben. Wenn es eine begehrte Karte beispielsweise nur fünfmal auf der Welt gibt, dann kann deine wertvollste sein, wenn sie beim Grading besser abgeschnitten hat als die anderen vier Karten.

Bekannte Grading-Unternehmen

Einige der bekanntesten Unternehmen für das Grading von Trading Cards sind:

Bei der Wahl der richtigen Grading Firma solltest Du dich mit dem Unternehmen näher befassen. Die Anzahl der bewerteten Karten, ihr Ansehen in der Szene und auch die durch ein Grading-Unternehmen herbeigerufene Wertsteigerung einiger Karten oder bekannte Verkäufe von Sammelkarten sollten ein Faktor sein.  Die bekannteste Firma unter den genannten ist die PSA, dessen Grading gerade in den USA einen hohen Stellenwert hat und dessen Arbeit der Ursprung vieler wertvollen Karten ist. Außerhalb der USA ist diese Zustandsbeurteilung von Trading Cards bisher nicht so bekannt, aber es wird immer mehr in Deutschland.

Bitte betrachtet die Liste nicht als ausgewählte Empfehlungen, denn noch bin ich sehr unerfahren im Grading und beobachte dies nur schon länger in der Deutschen Szene. Wer also seine Karten graden lassen möchte und auf der Suche nach einem Grading Unternehmen ist, der beließt sich bitte ausführlich, um die richtige Entscheidung zu treffen.

Ziemlich cool fand ich ein Video von YouTuber Steini, der seine Erfahrungen zu AOG (Absolute Objective Grading) in einem Video schilderte. Dort sagte er, dass er nach dem Versand einen YouTube-Link bekam und in dem Video sah er, wie sein Paket mit den unbeschädigten Pokémon-Karten ausgepackt wurde. Ein netter Service, der den ganzen Grading Prozess noch aufregender macht.

Ich kann Dir Kartenfan die Kanäle von Steini wärmsten empfehlen, der häufig tolle Pack Openings in seinen Videos und Streams macht. Am lustigsten finde ich seine Herangehensweise an Wrestling-Karten. Er öffnet gerne Packs der WWE und kauft sich mal seltene Karten, aber es scheint immer so, als wenn er seit 15 bis 20 Jahren das Wrestling nicht mehr verfolgt. Dennoch reiste er für WrestleMania in die USA oder besuchte den PPV der WWE in England. Ich checke es bislang nicht so ganz, aber mag seine Art vor der Kamera sehr.

Stars aus der Gegenwart schenkt er kaum Interesse und kennt manchmal auch erfolgreiche Superstars nicht, während er bei Wrestlern aus den 90ern und 00ern völlig abgeht. Ich glaube, er hat die größte Sammlung an Wrestling-Sammelkarten von Lita. Besonders beeindruckt bin ich von seinem Instagram-Beitrag mit einer WWE-Sammelkarte, auf der Autogramme von Bret Hart und Shawn Michaels sind. Chapeau für dieses Sammlerstück.

In seinem neuen Vlog über den Besuch der WWE in Köln machte er einen anderen Eindruck und meine anfänglichen Fragen über seinen Fan-Status sind beantwortet. Er leistet einen tollen Beitrag für das Wrestling in Deutschland, weil er mit seiner Reichweite schön die Werbetrommel rührt. Ich gehe übrigens auch bei meinen Kindheitshelden mehr ab als bei den heutigen Superstars.

Kriterien für das Grading

Das Grading basiert auf mehreren Schlüsselfaktoren:

Zentrierung:

Die Ausrichtung der Bildelemente und Randelemente. Perfekte Zentrierung ist selten und erhöht den Wert erheblich. Trotz der Seltenheit einer Sammelkarte stecken bei der Erstellung industrielle Prozesse dahinter und so kann der Print einer Trading Card leicht verrutschen.

Ecken:

Der Zustand der Ecken der Karte. Scharfe und unbeschädigte Ecken sind ideal. Ecken sind sehr empfindlich und schon beim Öffnen eines Booster-Packs oder der falschen Aufbewahrung der Trading Cards können kleine Macken entstehen, die ein Grading verschlechtern.

Kanten:

Überprüfung auf Abschürfungen, Weißflecken oder andere Beschädigungen. Diese können auch dann passieren, wenn Karten ungeschickt aus einem Toploader gezogen werden. Hierbei ist äußerste Vorsicht geboten.

Oberfläche:

Suche nach Kratzern, Flecken oder anderen Makeln auf der Oberfläche der Karte, die durch Abnutzungen oder falscher Behandlung entstanden sein können.

Allgemeiner Zustand:

Dazu gehören auch Aspekte wie Farbbrillanz und Druckqualität.

Der Grading-Prozess

  1. Einsendung: Sie senden Ihre Karte an das Grading-Unternehmen. Dies erfolgt oft durch einen gesicherten Versand. Gerade beim Versand von Sammelkarten solltest du besondere Schutzmaßnahmen ergreifen, wie die doppelte Sicherung durch Kartenhülle und Toploader, oder die Verwendung von einem Magnet Holder, wobei die dort enthaltene Karte doppelt durch eine oder mehrere Hüllen geschützt sein sollte. Nutzt ihr einen Dienst aus dem Ausland, kommen beim Empfang eurer Karten eventuell Zollgebühren oben drauf.
  2. Bewertung: Fachleute bewerten die Karte anhand der oben genannten Kriterien. Diese arbeiten eine Checkliste ab und begründen anschließend auch in einem Protokoll die Höhe des Gradings. Dadurch wird der Grading Prozess transparent und nachvollziehbar.
  3. Einkapselung: Nach der Bewertung wird die Karte in eine durchsichtige, versiegelte Kunststoffhülle gelegt, um sie zu schützen. Die Note und relevante Informationen werden auf dem Label der Hülle vermerkt.
  4. Rücksendung: Die bewertete und eingekapselte Karte wird an den Besitzer zurückgesandt. Dann kann diese in der versiegelten Hülle sicher aufbewahrt oder aufgestellt werden.

Das Grading ist ein entscheidender Prozess im Sammelkarten-Universum. Es bietet eine objektive Bewertung des Zustands einer Karte und trägt damit maßgeblich zur Wertbestimmung bei. Das Bewusstsein für den Zustand Deiner Karten und das Verständnis der Vergleichbarkeit nach einer professionellen Beurteilung kann Dir helfen, den Wert Deiner Sammlung besser zu verstehen und zu schützen.

Trading Cards als Spekulationsobjekt und Wertanlage?

Angebot und Nachfrage bestimmt jeher den Preis von Produkten. Dazu kommen die Gefühle und Beziehungen, die Sammler zu Sammelkarten haben, aber natürlich auch künstlich erzeugte Hypes durch Influencer und soziale Netzwerke. Die Wertsteigerung der Karten ist selten vorhersehbar und doch ist die Leidenschaft für Trading Cards bei vielen vorhanden. Die Spannung beim Öffnen der Booster Packs ist mit dem Rausch von Glücksspiel zu vergleichen. Darum sind vergleichende Kriterien natürlich sinnvoll, wenn es von dem eigentlichen Produkt mehrere identische Karten mit den gleichen Motiven aus den gleichen Kollektionen gibt. Um diese Vergleichbarkeit herzustellen, ist diese Art der Zustandsbewertung von Sammelkarten sinnvoll, um Besitzer und Käufer zu schützen, wenn es um hohe Summen geht.

Ich betreibe diese Leidenschaft als Hobby, gönne mir gelegentlich mal ein paar Karten und beobachte mit großem Interesse die Szene. Ich würde nie meine Karten als Wertobjekte betrachten, doch das sage ich nur solange, bis ich dann mal eines Tages eine 1/1 in den Händen halte. Es würde mich immer jucken eine Karte bewerten zu lassen, wenn diese eine Prägung hat, die eine Seltenheit bedeutet. Auch als Deko-Objekt sieht eine solche Karte mit einem PSA von 10/10 wunderschön aus und kann sich sehen lassen.

Wie steht ihr zu dem Grading von Sammelkarten? Wo lässt Du deine Karten bewerten? Tipps und Feedback gerne in die Kommentare.

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